|
Am 17. Oktober 2006 wurde in Berlin nach sechsjähriger Renovierungszeit das Bode-Museum auf der Museumsinsel der Öffentlichkeit wieder übergeben. Ein Schwerpunkt der Neukonzeption ist die Skulpturensammlung u.a. mit Werken altdeutscher Bildhauerkunst. Zur Eröffnung erschien ein Begleitbuch, das den Titel einer früheren Ausstellung aufgreift „Riemenschneider auf der Museumsinsel“, verfasst vom langjährigen stellvertretenden Direktor und ausgewiesenen Kenner der mittelalterlichen Skulptur, Hartmut Krohm, und mit fast 200 Aufnahmen von Winfried Berberich ausgestattet. Obwohl mehr als zwölf Werke von Riemenschneider vorgestellt werden, die im Besitz der Berliner Sammlungen sind, handelt es bei diesem Buch nicht um ein reines Riemenschneider-Buch, sondern um die Aufarbeitung der bedeutenden Skulpturensammlung, womit eben die Einordnung des Werkes von Tilman Riemenschneider in das damalige Kunstschaffen erfolgt. Neben Riemenschneider werden auch Künstler, wie Niclaus Gerhaert von Leyden, Hans Multscher, Michael Erhart, Erasmus Grasser oder Hans Leinberger und deren Werke vorgestellt. Das Buch ist eben kein reiner Katalog, sondern die Kapitel führen auch ein in die inhaltliche Bedeutung der mittelalterlichen Skulpturen und ihren einstigen Stellenwert im klerikalen Bereich, wobei der Beitrag über die Bedeutung der Andachtsbilder besonders interessant ist. Ferner werden Kunstlandschaften, so die damalige Kunst am Oberrhein, in Ulm oder in München mit z.B. den Werken des berühmten Erasmus Grasser behandelt.
|